Anthroposophische Heilkunde

Jahr um Jahr bin ich geschritten
aus Vergangenheit –
stets jedoch bin ich inmitten
aller Ewigkeit.
Ruhekraft gibt mir das Denken
in bedächtigem Tun.
Doch der Zukunft will ich schenken
meine Schritte nun.

(aus einem Zeugnisspruch für die Waldorfschule)

 

 

Die Anthroposophische Heilkunde beruht auf den geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie.

Die Anthroposophie leitet sich von den beiden altgriechischen Wörtern anthropos = Mensch und sophia = Weisheit ab.

Das geisteswissenschaftliche Weltbild nach Rudolf Steiner geht davon aus, dass hinter allem, was über die Sinne und die Naturwissenschaften im Hinblick auf das erforschbare Stoffliche wahrgenommen werden kann ein geistiges höheres Prinzip steht.

Steiners Wissen beruht dabei maßgeblich auf den Studien der Schriften Goethes und seinen teosophischen Erkenntnissen.

Steiner entwickelte in den Jahren 1920 – 1924 gemeinsam mit der Ärztin Dr. Ita Wegmann die Anthroposophische Heilkunde. Hierzu hielt er viele Vorträge vor der damals geneigten Ärzteschaft.

Innerhalb der anthroposophischen Weltsicht spielen vor allem die funktionelle Dreigliedrigkeit der Natur sowie auch die 4 Wesensglieder eine entscheidende Rolle.

 

Die funktionelle Dreigliedrigkeit setzt sich in Bezug auf den Menschen zusammen aus dem
  • Stoffwechsel-Gliedmaßen-System
  • Rhythmischen System
  • Sinnes-Nerven-System

Bei den 4 Wesensgliedern geht man innerhalb der anthroposophischen Weltsicht davon aus, dass alle Substanz kosmischen Ursprungs ist. Alle Kräfte kommen demnach aus dem Kosmos. so kann auch Materie in letzter Konsequenz niemals ohne Geist sein.

 

Die 4 Wesensglieder des Menschen setzen sich zusammen aus der
  • Physischen Organisation = der stoffliche Leib, der Körper eines Menschen mit all seinen Organen und strukturen entsprechend dem mineralischen Reich
  • Lebens-Organisation = Ätherleib oder Bildekräfteleib, aufbauende Kräfte
  • Seelen-Organisation = Astralleib
  • Ich-Organisation = einzigartige Individualität eines Menschen

 

Krankheit lässt sich im anthroposophischen Sinne als funktionaler Prozess an falscher Stelle innerhalb dieser Dreigliedrigkeit oder dem Wesensgliedergefüge verstehen.

Diesen Prozess versucht man mit geeigneten rhythmisierten anthroposophischen Heilmitteln und dem Einbezug weiterer Aspekte wie zum Beispiel der Lebensgeschichte eines Menschen wieder in das Gleichgewicht zu führen, mit dem Ziel der Salutogenese.

Eine wesentliche Rolle für die Therapie spielen dabei die Faktoren Wärme, Rhythmus sowie die Unterstützung des Ätherleibes, was im weitesten Sinne der Lebenskraft entspricht.

 

Typische Heilmittel in der Anthroposophischen Heilkunde sind
  • Unsere heimischen Heilpflanzen mit ihren vielfältigen Signaturen
  • Vegetabilisierte Metallheilmittel
  • Verschiedene potenzierte Metallpräparate
  • Mineralische Substanzen
  • Potenzierte Organheilmittel im Sinne einer Blaupause für den physiologischen Körper
  • Verschiedene Mistelpräparate

Die anthroposophischen Heilmittel werden therapeutisch in Form von Globuli, Essenzen und Tinkturen, in Salbenform, verschiedenen Körperölen, Ampullen für Injektionen oder auch in Pulverform oder als Zäpfchen eingesetzt.

 

Eine wichtige Rolle spielen in der anthroposophischen Heilkunde außerdem die äußeren Anwendungen wie verschiedene Wickel und Auflagen, Badezusätze zum Beispiel für Öldispersionsbäder, rhythmische Einreibungen und Massagen.

Eine vitalstoffreiche Ernährung und der Einbezug weiterer Therapieverfahren mit darin eigens dafür ausgebildeten Therapeuten zum Beispiel Heileurythmie und Kunsttherapie oder auch die Biografiearbeit als auch verschiedene meditative Übungen runden das Konzept der anthroposophischen Heilkunde ab.

 

In der Heilpraxis Mittelpunkt stellen der Einbezug anthroposophischer Heilmittel sowie die äußeren Anwendungen die hauptsächliche Therapieform dar.

 

 

Die Anthroposophische Heilkunde ist eine Therapieart der naturheilkundlichen Erfahrungsmedizin, welche nicht zu den allgemein wissenschaftlich anerkannten Methoden im Sinne einer Anerkennung durch die Schulmedizin zählt. Alle getroffenen Aussagen über Eigenschaften und Wirkungen sowie Indikationen des vorgestellten Verfahrens beruhen auf den Erkenntnissen und Erfahrungswerten der Therapieart selbst, die von der Schulmedizin nicht geteilt wird.