Augendiagnose / Irisdiagnose

Die Augen sind die Fenster zur Seele.

(Hildegard von Bingen)

 

Unter Augendiagnose versteht man die Möglichkeit, ohne sowie auch mit Hilfe eines Mikroskops, und der damit verbundenen bis zu 40-fachen Vergrößerung, anhand der Betrachtung von Iris
(= Regenbogenhaut), Sklera (= sichtbares Weiß des Auges), Pupille, Bindehaut sowie der Beurteilung von Lidern, Tränenapparat und Augapfel, bestimmte Konstitutionen, bzw. auch Dispositionen oder Diathesen frühzeitig zu erkennen.
Die Irisdiagnose beurteilt ausschließlich die Phänomene innerhalb der Regenbogenhaut.

Unter Konstitution versteht man in der Naturheilkunde die Gesamtheit aller angeborenen Eigenschaften eines Menschen.

Die Disposition kennzeichnet die angeborene oder erworbene Neigung eines Menschen an einer bestimmten Krankheit im Verlauf seines Lebens zu erkranken.

Diathese hingegen bezeichnet die angeborene oder erworbene Neigung eines Menschen an einem bestimmten Organ- oder Organsystem im Verlauf seines Lebens zu erkranken.

 

Wichtige Parameter für die Augendiagnose sind:

 

  • Beurteilung von Farbe und Stroma (= lockeres oder stützendes Bindegewebe) der Iris
  • Betrachtung verschiedener „Zonen“ der Regenbogenhaut mit ihren jeweils zugeordneten Organen
  • Berücksichtigung des Auftretens von Zeichen (z. B. Lakunen, Punkte, Linien usw.) oder Pigmentbildungen innerhalb der Iris
  • Beurteilung der Farbe oder auch von evtl. auftretenden Gefäßzeichnungen innerhalb der Sklera
  • Form und Aussehen der Pupille sowie des Pupillenrandes
  • sowie weiteren Merkmalen zum Beispiel am Ober- und Unterlid usw.

 

Die Augendiagnose hat ihre Stärke vor allem im präventiven = vorbeugenden Bereich durch das Berücksichtigen der jeweiligen Konstitution eines Menschen innerhalb eines Therapiekonzeptes.

 

Verschiedene Konstitutionen innerhalb der Augendiagnose:

Hauptkonstitutionen innerhalb der Augendiagnose sind unter anderem der lymphatische Typ, der hämatogene Typ oder auch die Mischkonstitution.
Hierzu finden sich wiederum jeweils verschiedene Untergruppen, welche maßgebend für das zu wählende Therapiekonzept sind.

 

Die Augendiagnose in der chinesischen Medizin:

Auch innerhalb der traditonellen chinesischen Medizin spielen die Augen im Rahmen der Gesichtsdiagnose sowie auch zur Beurteilung des Shen (geistige Bewusstheit einschließlich psychischer Gegenwärtigkeit) eines Menschen eine wichtige Rolle.

So werden z. B. bestimmte Regionen der Augen im Hinblick auf Farbe, Absonderungen, Schwellungen, Pigmentierungen usw. in Korrelation zu bestimmten Organen bzw. Frunktionskreisen gesetzt und zu Diagnosezwecken herangezogen.

Unter Shen verstehen wir die gesamte geistige, seelische, physische und darüber hinaus gehende Gegenwärtigkeit, individuelle Bewusstheit, Klarheit und Ausdruckskraft eines Menschen, welche sich gerade auch in den Augen spiegelt – man denke an die Emotionen – sozusagen der individuelle Abdruck bzw. auch die innere Strahlkraft, Vitalität, sowie das unaussprechliche Geheimnis eines jeden einzelnen Individuums, welches sich auch am Glanz der Augen zeigt.

 

Die Augendiagnose ist eine Methode der Erfahrungsheilkunde welche nicht zu den allgemein wissenschaftlich anerkannten Methoden im Sinne einer Anerkennung durch die Schulmedizin zählt. Alle getroffenen Aussagen über Eigenschaften und Wirkungen sowie Indikationen des vorgestellten Verfahrens beruhen auf den Erkenntnissen und Erfahrungswerten der Diagnoseart selbst, die von der Schulmedizin nicht geteilt wird.