Diagnostik

In der Natur ist alles mit allem verbunden; alles durchkreuzt sich,

alles wechselt mit allem, alles ändert sich, eines in das andere.

(Gotthold Ephraim Lessing 1729 – 1781)

 

 

Einige Gedanken zur Diagnostik und Ursachenfindung

 

Die Naturheilkunde ist neben der Behandlung von Symptomen vor allem daran interessiert, wodurch bestimmte Ungleichgewichte entstanden sind, die dann in der Folge zu Befindlichkeitsstörungen, Stoffwechselentgleisungen oder auch Erkrankungen führen konnten.

 

Hierbei gibt es  viele verschiedene Ansätze:

 

  • Die Lehre der Humoralpathologie, welche von einem Ungleichgewicht der Säfte von Blut, Schleim, Gelbgalle und / oder Schwarzgalle ausgeht und diese Dyskrasis nennt.
  • Die Lehre der Chinesischen Medizin spricht von einer Schwächung der Lebensenergie = Qi oder auch Blockaden von Qi und Blut innerhalb von Leitbahnen / Organen, bedingt durch äußere, innere oder neutrale Faktoren.
  • Die Homöopathie nach Samuel Hahnemann berücksichtigt neben aktuellen Gegebenheiten auch die Einflüsse vergangener Generationen, Miasmen genannt, sowie die Rolle der Unterdrückung von Symptomen / Heilreaktionen wie zum Beispiel Fieber, Hautausschlägen, Emotionen usw. Sie ist der Meinung, dass Heilung nur von innen nach außen geschehen kann und nicht von außen nach innen unterdrückt werden darf.
  • Die Konstitutionslehre geht von der Annahme aus, dass bestimmte Konstitutionen auch zu bestimmten Krankheiten neigen.
  • Die Biologische Medizin berücksichtigt insbesondere die Einflüsse von Umweltfaktoren zum Beispiel Belastungen durch Schwermetalle, Zahnfüllstoffen, Herbiziden usw. sowie auch Einflüsse von abgelaufenen viralen oder bakteriellen Infektionen oder auch von Narben.
  • Fr. Dr. Hu, Chengdu University of TCM in China ist der Meinung dass bei jeder chronischen Erkrankung  auch die Psyche mit beteiligt ist.
  • Die Lehre der Entitäten spricht von Einflüssen denen wir uns nicht entziehen können wie zum Beispiel dem Ens Dei.
  • Die Traumatherapie unterstreicht die Wichtigkeit der Faszien, in welchen traumatische Geschehen psychische und auch physische über lange Zeit gespeichert bleiben können.
  • Die Orthomolekulartherapie nach dem Nobelpreisträger Linus Pauling unterstreicht die Wichtigkeit der Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Mikro- und Makronährstoffen und so weiter, um auf diese Weise gesund zu bleiben.
  • Der Arzt Dr. Alfred Pischinger unterstreicht die Wichtigkeit der Grundregulation im Bindegewebe und Zwischenzellgewebe, sowie eines ausgeglichenen Säure-Basen-Haushaltes innerhalb der Matrix zur Nährstoffversorgung der Zellen. Man denke hierbei insbesondere auch an das Reckeweg-Phasenmodell mit der Beachtung der Biologischen Schnittstelle am Übergang eines akuten Geschehens in einen chronischen und langwierigen Krankheitsverlauf.
  • Dr. Voll weist auf die wichtigen Zusammenhänge der einzelnen Regelkreisläufe zwischen Zähnen und Organen hin.
  • so wie viele weitere naturheilkundliche Denkweisen zur Entstehung von Krankheiten.

 

Es geht also innerhalb der Naturheilkunde nicht um eine Behandlung gegen etwas, sondern vielmehr darum, ein mögliches Ungleichgewicht zum Beispiel der Körpersäfte, des Energiehaushaltes, von Yin und Yang, von Qi und Blut, von Anspannung und Entspannung, von Sympathikus und Parasympathikus usw. durch das Beachten der Ursachen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Es spielt also vor allem die Behandlung der Wurzel einer Krankheit eine entschiedende Rolle.

Um den möglichen Ursachen näherzukommen, bedient sich die Naturheilkunde neben den klassischen Untersuchungsmethoden aus der Schulmedizin wie zum Beispiel Blutdruckmessen, Blutbild, körperliche Untersuchung  usw. unterschiedlicher diagnostischer Möglichkeiten.

Naturheilkundliche Verfahren sehen dabei den Menschen ganzheitlich eingebunden in sein derzeitiges Lebensumfeld, seine mitgebrachten Erfahrungen, seine Ernährung, seine Emotionen usw. und nicht nur reduziert auf das momentane Symptom.

 

Die naturheilkundlichen Diagnoseverfahren sind Verfahren der naturheilkundlichen Erfahrungsmedizin, welche nicht zu den allgemein wissenschaftlich anerkannten Methoden im Sinne einer Anerkennung durch die Schulmedizin zählen. Alle getroffenen Aussagen über Eigenschaften und Wirkungen sowie Indikationen der vorgestellten Verfahren beruhen auf den Erkenntnissen und Erfahrungswerten der  naturheilkundlichen Diagnoseart selbst, die von der Schulmedizin nicht geteilt wird.