Gemmotherapie

Die Gemmotherapie ist eine bei uns noch wenig bekannte Therapieform und ein Teilbereich der Phytotherapie = Therapie unter Verwendung von Pflanzen.

Das Besondere an der Gemmotherapie ist, dass deren Arzneien ausschließlich aus frischen Pflanzenknospen hergestellt werden (gemma = Knospe).

Schon im Mittelalter kannte man die Verwendung von Knospen zur Behandlung von Krankheiten.

In heutiger Zeit wurde der Gedanke der Gemmotherapie zunächst in Frankreich von Dr. Pol Henry sowie von Dr. Max Tetau weitergeführt. 1970 veröffentlichte Dr. Henry seine damit gemachten klinischen Erfahrungen in Bezug auf Anwendung am Menschen unter dem Begriff „Phytoembryopathie“.

Laut Dr. Henry’s Hypothese stellen Knospen dabei phytoembryonales Gewebe dar, welche die gesamte genetische Information einer Pflanze enthalten.
Die Knospen enthalten dabei Inhaltsstoffe, die in der jeweils ausgewachsenen Pflanze nicht vorkommen.
Hierbei handelt es sich vor allem um Phytohormone, Zytokine und Oligosaccharide.

Der Homöopath Dr. Tetau entwickelte das Verfahren von Dr. Henry weiter und prägte den noch heute gebräuchlichen Namen Gemmotherapie.

Gemmo-Arzneimittel werden seit 1965 in Frankreich und später auch vermehrt in der Schweiz eingesetzt. In Deutschland sind Gemmopräparate derzeit sowohl als Nahrungsergänzungsmittel als auch als Arzneimittel erhältlich.

Frische Knospen von Bäumen und Sträuchern werden dabei zunächst von Hand gesammelt und anschließend anhand eines Glycerol-Ethanol-Gemisches mazeriert.
Die dabei entstehenden Glycerol-Mazerate werden zu ihrer Verwendung als Mundspray  oder auch in Form von Tropfen eingesetzt.

Gemmopräparate werden vor allem aus folgenden Knospen hergestellt und je nach ihrem vorherrschenden Wirkspektrum eingesetzt:

  • Bergkiefer = Pinus montana
  • Besenkraut, Heidekraut = Calluna vulgaris
  • Birke = Betula alba
  • Brombeere = Rubus sectio
  • Edeltanne = Abies nobilis
  • Eiche = Quercus pedunculata
  • Esche =  Fraxinus excelsior
  • Esskastanie = Castana vesca
  • Feigenbaum = Ficus carica
  • Gemeine Hasel = Corylus avellana
  • Hainbuche = Carpinus betulus
  • Hagebutte = Hundsrose = Rosa canina
  • Heidelbeere = Vaccinium myrtillus
  • Himbeere = Rubus idaeus
  • Linde = Tilia
  • Mammutbaum = Sequoia gigantaea
  • Moorbirke = Betula pubescens
  • Olive = Olea europaea
  • Preiselbeere = Vaccinium vitis-ideae
  • Rosmarin = Rosmarinus officinalis
  • Roter Hartreigel = Cornus sanguinea
  • Rosskastanie = Aesculus hippocastanum
  • Schwarze Johannisbeere = Ribes nigrum
  • Schwarzerle = Alnus glutinosa
  • Silberbirke = Betula linfa
  • Silberlinde = Tilia tomentosa
  • Ulme = Ulmus
  • Wacholder = Juniperus communis
  • Walnussbaum = Juglans regia
  • Weinrebe = Vitis vinifera
  • Wolliger Schneeball = Viburnum lantana
  • Zweigriffliger Weißdorn = Crataegus laevigata

 

Die Gemmotherapie ist eine Therapieart der naturheilkundlichen Erfahrungsmedizin, welche nicht zu den allgemein wissenschaftlich anerkannten Methoden im Sinne einer Anerkennung durch die Schulmedizin zählt. Alle getroffenen Aussagen über Eigenschaften und Wirkungen sowie Indikationen des vorgestellten Verfahrens beruhen auf den Erkenntnissen und Erfahrungswerten der Therapieart selbst, die von der Schulmedizin nicht geteilt wird.